Wie gewonnen-so zerronnen!

Nach dem Trainerwechsel Ende des vergangenen Jahres wähnte man sich auf einem guten Weg, verlorene Spielfreude und Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Die Mannschaft holte unter neuer Führung Punkt um Punkt und war drauf und dran, die Abstiegszone zu verlassen. Durch eine akute Erkrankung des bisherigen Coachs ist nun erneut eine Umstellung im Traineramt vonnöten. So wird nun Werner Kaufmann zusammen mit Hansi Seeger für den Rest der Saison die Mannschaft übernehmen. Das in der vorletzten Woche beim TV Weingarten knapp verlorene Spiel schmerzt, da es ein sogenanntes „ 4-Punkte-Spiel“ war gegen den Mitaufsteiger und Konkurrent um den rettenden 10. Platz, der nun bereits 5 Pluspunkte entfernt liegt. Weil zur gleichen Zeit auch Ludwigsfeld gegen Allensbach II überraschenderweise punkten konnte, wurde die SGSS zunächst wieder auf den vorletzten Platz nach unten geschoben und am vergangenen spielfreien Wochenende dann auch von der SG Oberhausen/Unterhausen überholt, die sich deutlich beim Konkurrenten TSG Ludwigsfeld durchsetzte. So kann es gehen! Einmal profitiert man von Ergebnissen der anderen, ohne selbst einzugreifen, ein anderes Mal geschieht genau das Gegenteil.

In dieser Situation kommt nun die denkbar schwerste Aufgabe auf die Schwarzwälderinnen zu: Auswärtsspiel beim bereits feststehenden Aufsteiger in die 3. Liga , die Neckarsulmer Sportunion.
Es gibt nur Superlativen über diese Überfliegermannschaft zu berichten: Bisher nur ein verlorenes Spiel in der gesamten Runde –beim Tabellenzweiten TV Ottersweier, mit 776 Treffern die meisten erzielten Tore aller Teams – im Schnitt über 35 pro Spiel -, die wenigsten Gegentore, wahrscheinlich vom Schnitt her auch die jüngste Mannschaft – auch die einzige mit aktuellen Jugendnationalspielerinnen. In der Vorrunde erzielten sie ein 33:22 in Schenkenzell/Schiltach – man hatte aber das Gefühl, das dies mit angezogener Handbremse stattfand.
Alles andere als eine Niederlage in Neckarsulm käme einer Sensation gleich. Trotzdem wird die SGSS die Punkte nicht verschenken – wer weiß, ein Gegner, der nicht mehr kämpfen muss, weil der Aufstieg bereits feststeht, ist vielleicht nachlässiger oder weniger aggressiv. Natürlich kann auch genau das Gegenteil der Fall sein, dass dieser von Anfang an geplante Durchmarsch mit dem bestmöglichen Punkteergebnis gefordert wird. Sei’s drum – am Sonntag geht die weite Fahrt Richtung Heilbronn und ab 17 Uhr versuchen die Schwarzwälderinnen ihr Bestes auf dem Handballparkett in Neckarsulm abzuliefern. Da auch die drei Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt schwere Spiele zu absolvieren haben, hofft man, dass sich der Abstand nach oben wenigstens nicht vergrößert.


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