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Teamgeist siegt über Individualisten – Ehingen kippt Heimnimbus der SG Damen

Die Woche über hatte man gut trainiert und bis zum Anpfiff des Spiels herrschte ein toller Teamgeist und der deutlich spürbare Wille, wieder siegreich von der Platte zu gehen.

Mit dem Anpfiff der gut leitenden Unparteiischen Balzer und Eble, schienen jedoch beinahe alle Vorhaben, zumindest im Angriffspiel verloren gegangen zu sein. Über die komplette Spielzeit brachte der bisher effektivste Angriff der Liga keinen Fuß vor den anderen. Man kam zwar zu Torerfolgen, aber man ließ aufgrund unvorbereiteter Würfe auch viele Chancen ungenutzt. Entweder blieben die SG Damen am Block hängen, oder die gute Gästetorhüterin konnte die Würfe aus den Halbchancen parieren. So verpuffte das Vorhaben nahezu kläglich, die Gäste gleich zu Beginn der Partie in die Schranken zu weisen, denn statt souverän aufzutreten, ließ man den TV Ehingen gleich in den ersten 15 Minuten spüren, dass sie trotz des dünnen Kaders nicht chancenlos sein werden.

Die Kinzigtälerinnen standen im Abwehrverbund deutlich verbessert gegenüber den vergangenen Spielen – auch die Strategie ging auf, indem man die wiedergenesene Melanie Schwilk gegen die vermeintlich stärkste Akteurin des TV Ehingen decken ließ. Dennoch überraschte der TV die SG Damen mit schnellem Tempospiel vom Anspiel weg. Die anfängliche Verwirrung im Abwehrverbund nutzten die Gäste und konnten immer wieder schnelle und viel zu einfache Tore erzielen. Das Team um das Trainergespann Hug/Richter mühte sich im Angriff gegen die agile Deckung des TV und hatte merklich Schwierigkeiten, die sonst so eingeübten und funktionierenen Auflösehandlungen und Wechsel annhähernd gefährlich vorzutragen. Dies lag einerseits daran, dass die Spielzüge nicht wie zuletzt konsequent zu Ende gespielt wurden und andererseits auch, dass mit zu wenig Schwung und Laufbereitschft agiert wurde.

Schon nach knapp 6 Minuten waren die Gäste 5:2 in Front und spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte man den berühmten Gang höher schalten müssen. Dies versuchten die Damen merklich, jedoch vermochte man weder an die Wurfpräzision der vergangenen Spiele anzuknüpfen, noch konnte man klare Chancen herausspielen. Zwar konnte man die Partie offen gestalten und kurz vor der Pause auch mit 12:11 in Führung gehen, aber die erhoffte Sicherheit brachte das nicht zurück.

Auch in der Pause hingen die Köpfe nicht und das Team feuerte sich weiter an. Neu eingestellt und voller Tatendrang startete die SG gut in die zweite Halbzeit: 2 schnelle Treffer brachten die Hausherrinen mit 3 Toren in Führung (14:11). Diesen Abstand hielten die Damen bis 38. Minute (17:14). Nun schien man die Partie in den Griff zu bekommen und alles sah nach einem Sieg aus. Leider ließ man in dieser Phase zweimal die Chancen aus, die Führung auf 4 Tore auszubauen, so dass die tapfer kämpfenden Gäste immer in Schlagdistanz blieben. In den folgenden Minuten bauten die SG Damen ab, was Ballverluste durch Unkonzentriertheiten und unvorbereitete Abschlüsse zur Folge hatte. Immer deutlicher wurde in dieser Phase, dass sich die Damen in Einzelaktionen aufrieben und nur selten der Ball einmal durckvoll durch die Reihen gespielt wurde. Die Zeit zwischen Minute 41 und 53 sollte dann die Entscheidung bringen: Beim Stand von 19:17 für die SG starteten die Gäste während einer desolaten Phase der Kinzigtälerinnen einen 7:1 Lauf und gingen mit 24:20 in Führung. Den heimischen Damen brachen die Gäste damit das “Genick” und mit dem Gefühl des möglichen Auswärtserfolgs, bekamen die Damen des TV die zweite Luft und ließen zum Ende nichts mehr anbrennen.

Konsterniert und enttäuscht gingen die Damen mit hängenden Köpfen in die Kabine. Das Trainergespann stand direkt nach der Partie nicht für ein Statement zur Verfügung und merkte lediglich an, die Leistungsträger des Teams mehr in die Verantwortung nehmen zu wollen und die kommenden Partien isoliert vom Saisonziel anzugehen. Statt sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren und in den kommenden Partien um die Spitzenposition zu kämpfen, befindet man sich nun mit ausgeglichenem Punktekonto (7:7) im Mittelfeld der Tabelle.

Für die SG spielten:
Aline Schneider (Tor), Tuba Ogurlu (Tor), Beate Fürst (3), Lena Schmider (2/1), Melanie Schwilk (5), Laura Esslinger, Stephanie Krause, Lena Schmälter, Pia Weichenhein (7), Vanessa Haas (2), Carina Schmid (1), Lisa Fürst (1), Isabelle Krause (3)

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Bild (Seeger): Nicht oft genug packten die Damen so berherzt zu, wie in dieser Szene


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