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Nächster Dämpfer – 30 Minuten Tiefschlaf rauben der SG alle Chancen

Ausruhen von den Strapazen der Woche, neue Kraft schöpfen, die Akkus aufladen. Doch weit gefehlt, die Damen der SG Schenkenzell/Schiltach mussten zur besten Sofa-Prime-Time bei der Südbadenliga-Reserve des TuS Steißlingen antreten: Ein wichtiges und richtungsweisendes Spiel. Leider hinderte diese Tatsache die SG nicht daran, dass sich die Mannschaft von 14.30 bis 15 Uhr, also die komplette erste Hälfte im Tiefschlaf befand. Anwesend, aber nicht präsent. Sogar die Spielerinnen des Gastgebers schienen zu Beginn der Partie überrascht zu sein, über die Wehr- und Harmlosigkeit der SG Damen. Bereits nach 10 gespielten Minuten, beim Stand von 5:2 zogen das Trainergspann Hug/Richter die Reißleine und nahm eine Auszeit. Doch alles “Wachrütteln” und “Aufwecken” half nichts. Die Damen des TuS spielten wie erwartet den schnellen Handball, den man aus Steißlingen kennt und genau darauf wurde die Mannschaft eingestellt. Auch die 3:2:1 Abwehr der Gastgeberinnen wurde so erwartet und man hatte die Mittel dagegen – nur man setzte sie nicht ein. Gespickt von vielen Ballverlusten, unvorbereiteten Würfen und fehlender Laufbereitschaft, schaute man – zwar bemüht – aber im Endeffekt tatenlos zu, wie der Rückstand bis zur Pause auf 15:8 anwuchs. Verdient. Völlig verdient. Einzig Torfrau Aline Schneider war zu verdanken, dass die SG nach denkwürdigen 30 Minuten nicht schon mit 10 oder mehr Toren Differenz im Hintertreffen lag.

Der Halbzeitpfiff schien das Wecksignal für die SG Damen zu sein und riss sie endlich aus der Letargie. Vielleicht war es auch die lautstarke Ansprache der Trainer, jedenfalls kam eine andere Mannschaft aus der Pause. Das siegessichere Lächeln der Gastgeberinnen verwandelte sich zusehens in ernste Gesichtszüge und spätestens beim 23:20 in Minute 50 wusste auch die letzte Steißlingerin und jeder der 56 Zuschauer, dass die Partie wieder offen war. Vanessa Haas schaffte es mit ihrem Treffer zum 25:23 auf 2 Tore zu verkürzen und nach einem Ballgewinn hatte man zweimal die Möglichkeit, bis auf 1 Tor heranzukommen. Auch in der 57. Minute beim Stand von 26:24 war nochmals alles drin. Die jungen Spielerinnen des TuS hielten tapfer dagegen und wurden letztlich für ihre konstante Leistung über 60 Minuten mit 2 Punkten belohnt. Für die SG bleibt die Erkenntnis, dass 30 Minuten Handball nicht genügen, um Zählbares zu gewinnen. “Der kollektive Ausfall über die ersten 30 Minuten raubte uns jede Chance auf Punkte”, so Co-Trainer Andi Richter. Es gilt nun zu analysieren, warum das Team in den letzten beiden Spielen nicht die Leistung abrufen konnte, die in der Mannschaft steckt. “Wir werden das genau unter die Lupe nehmen und mehr Wettkampfhärte ins Training einfließen lassen”, sagt Alex Hug. Die Frage, ob die erneuten Ausfälle (3 Spielerinnen mussten absagen) Einfluss auf den Spielausgang hatten, verneinten die Trainer entschieden: “Natürlich treten wir gern mit vollem Kader an, aber mit Ausfällen muss jedes Team klar kommen und man hat ja gesehen, dass wir uns heute selbst im Weg standen”.

Sollten die Damen am kommenden Sonntag beim Heimspiel (15 Uhr) gegen Tabellenführer SF Freiburg ähnlich desolat auftreten, droht ein Fehlstart mit 2:6 Punkten. “Das ist weder Anspruch noch entspricht das der Leistungsfähigkeit”, so das Trainergespann. Um den Fehlstart zu vermeiden, muss am Sonntag der sprichwörtliche “Knoten” wieder platzen und über 60 Minuten das abgerufen werden, was schon beim Saisonauftakt gegen die HSG Ortenau Süd gezeigt wurde.

Für die SG spielten:
Aline Schneider (Tor), Tuba Ogurlu (Tor), Beate Fürst (3), Lena Schmider (8/6), Denise Hoffmann (1), Laura Esslinger (1), Stephanie Krause (1), Lena Schmälter (3), Pia Weichenhein (5), Vanessa Haas (4).

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Bild (Richter): Auch Vanessa Haas hat in den zweiten 30 Minuten alles geben und brachte ihr Team nochmal auf Schlagdistanz


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