Mit einer bärenstärken Vera Fehrenbacher als Rückhalt, die wiederum souverän zwischen den Posten agierte, war dieses Mal Lena Schmälter am Kreis in ausgezeichneter Verfassung. Sie profitierte vom Schachzug des Trainers Werner Kaufmann, der sie kräfteschonend nur Angriff spielen ließ und in der Abwehr die wendige Simone Seiler brachte, und natürlich auch von den klugen Kreisanspielen einer Celina Pereira oder Iris Wöhrle. Pflugfelden führte nur ein einziges Mal im ganzen Spiel und das nach dem ersten Angriff mit 1:0. Nach 10 Minuten lagen die Gastgeberinnen mit 7:3 in Führung, woran Vera Fehrenbacher nicht ganz unschuldig war. Ihre Paraden waren Auslöser für schnelle Tore über 1. und 2. Welle der beiden Außenspielerinnen Nicole Breithaupt und Denise Vollmer, aber auch der Rückraum in Person von Caroline Gaiser und Iris Wöhrle traf an diesem Tag. Wie so oft riss aber urplötzlich bei den Schwarzwälderinnen der Faden. Anstatt zum Abschluss zu kommen, gaben sie durch Fehlpässe und technische Fehler zahlreiche Angriffe her und ermöglichten den Gästen aus Pflugfelden bis zur 12. Minuten den 7:7 Ausgleich. Nach 18 Minuten stand es 9:9, es sah wieder nach zähem Kampf um die Punkte aus. Aber Vera Fehrenbacher im Tor hielt ihr Team im Spiel, das sich dadurch bis zur 23. Minute wiederum einen 3-Tore-Vorsprung erarbeiteten konnte, der zwar nochmal schrumpfte, aber immerhin zu einer 16:14 Pausenführung reichte. Wann hatte es das die letzten Spiele gegeben?
Den besseren Start nach der Halbzeit hatte Pflugfelden, das durch einen Siebenmeter gleich den Anschluss herstellen konnte, aber die SGSS hielt mit Toren aus allen Lagen und Situationen dagegen. Vor allem Caroline Gaiser sorgte mit 4 Treffern zwischen der 36. und 44. Minute für einen beruhigenden 5-Tore –Vorsprung beim 23:18, der sich bei konsequenter Chancenauswertung noch hätte erhöhen können in dieser Phase. Auch die Abwehr der Schwarzwälderinnen stand meist wie eine Mauer vor Vera Fehrenbacher, den Rest erledigte sie selbst durch zahlreiche Paraden. Jetzt witterten selbst die größten Skeptiker unter den Zuschauern Morgenluft – beim 26:20 in der 50. Minute war ein Sieg in greifbarer Nähe. Luisa Gerber gelang nochmals durch zwei Treffer eine Verkürzung zum 27:23 (53. Minute), wobei die eingewechselte SG-Torhüterin Margit Fritz noch einen 7 m-Wurf entschärfen konnte , aber selbst eine angeordnete doppelte Manndeckung bei den beiden Rückraumschützinnen Caroline Gaiser und Iris Wöhrle brachte keine Wende mehr für das gegnerische Team. Im Gegenteil: die verbliebenen 4 Spielerinnen, vor allem Denise Vollmer, konnten ihre individuellen Qualitäten im Angriff unter Beweis stellen und sich im 1:1 sicher durchsetzen. Den Schlusspunkt setzte Caroline Gaiser mit ihrem 8. Treffer zum 34:28, der durch einen sehenswerten Pass von Celina Pereira ermöglicht wurde, die an diesem Tag als Anspielerin und nicht als Vollstreckerin glänzte. Die beiden Freiburger Schiedsrichter leiteten umsichtig und behielten in einem fairen Spiel die Übersicht.
Ein sichtlich erschöpfter, aber zufriedener Trainer Werner Kaufmann mitsamt Co-Trainer Hansi Seeger zeigten sich angetan von der kämpferischen Leistung ihrer Mannschaft, die heute einen großen Siegeswillen gezeigt hatte. Das mussten auch die insgesamt fair agierenden Gegnerinnen aus Pflugfelden anerkennen, die zudem den verletzungsbedingten Ausfall ihrer Mittelspielerin Janina Franz in der ersten Halbzeit zu verkraften hatten – eine weitere auf ihrer Verletztenliste.
SGSS: Vera Fehrenbacher, Margit Fritz (Tor), Celina Pereira 2, Caroline Gaiser 8, Simone Seiler1, Iris Wöhrle5, Nicole Breithaupt 2, Carina Schmid 1, Denise Vollmer 6/1, Lena Schmälter7, Nicole Hoffmann, Daniela Fürst 2, Diana Scharnefski, Lisa Fehrenbacher
Schiedsrichter: Dr. Baustert/Häußer Freiburg