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Knapp am Erfolg vorbei geschrammt – SG Damen finden zu alter Stärke zurück

Nach den letzten beiden Partien und dem durchwachsenen Saisonstart war nicht nur ein Leistungsabfall im Team zu erkennen, es schien auch am Glaube an die eigene Stärke zu fehlen. Nach der Niederlage vergangener Woche gegen Ehingen, hingen die Köpfe und Ratlosigkeit machte sich innerhalb der Mannschaft breit. Die Trainer verzichteten im folgenden Training auf eine handballspezifische Einheit und versuchten dafür mit bestimmten Übungen, Experimenten und sportpsychologischen Maßnahmen den
mentalen Knoten in den Köpfen zu lösen. Die gesamte Mannschaft war überrascht von den Erfahrungen und zeigte sich hochmotiviert, die neuen Erkenntisse umzusetzen. So war es für das Trainerduo leicht, kurz vor Anpfiff das Team einzustellen und “bissig” zu machen.

Von der ersten Minute ab war zu erkennen, dass hier eine ganz andere Mannschaft als noch vor Wochenfrist auf der Platte stand. Variabel und schnell in der Abwehr, zielstrebig und mit Struktur im Angiffsspiel. Und vor allem: Die Damen traten als Einheit auf. Der TV Todtnau, gestützt auf die gefährliche Sina Wißler tat sich zu Beginn schwer und musste schnell feststellen, dass die Vermutung aus dem Vorbericht richtig war: Die SG war der erwartet schwere Gegner und dies sollte sich über die gesamte Spielzeit bewahrheiten. Die TV Damen aus dem Hochschwarzwald konnten sich in den ersten 10 Spielminuten einen 5:2 Vorsprung erspielen, den die SG aber schnell egalisieren konnte. Von nun an gelang es keinem Team, sich entscheidend abzusetzen. Die Partie wog hin und her und die
Zuschauer der erstaunlich gut gefüllten Silberberghalle, sahen ein intensives, hochspannendes und jederzeit faires Spiel. Die Kinzigtälerinnen hätten mit ein wenig mehr Glück im Abschluss möglicherweise mit einer Führung in die Pause gehen können, so aber
stand es 12:11 für die Heimmannschaft, als die Seiten gewechselt wurden.

Die Halbzeitansprachen der Verantwortlichen beider Teams hätten auch in einer gemeinsamen Umkleide stattfinden können – die Kabinen in der Silberberghalle lagen direkt nebeneinander und unglücklicherweise haben diese den Charakter einer Sammelumkleide eines Freibads, da sie nach “oben offen” sind. Dementsprechend leise und emotionslos versuchten beide Lager “hörbar” ihre Ansprachen zu halten, was natürlich nur teilweise gelang. Dies sorgte für Schmunzeln und wird hier nur als Nebenbemerkung und belustigende Anektode des Spiels angemerkt.

Die zweiten 30 Minuten waren geprägt von den Torfrauen beider Seiten. Sowohl Aline Schneider von der SG, als auch ihr Gegenüber des TV, glänzten mit herausragenden Leistungen. Die Totdnauer Torfrau konnte den Schützinnen der SG oft den Schneid abkaufen, wenn diese ihre Würfe nach unten zogen, Aline Schneider hielt allein 5 freie Bälle in der zweiten Halbzeit. Es entwickelte sich ein mitreißendes Spiel bei dem die Besucher voll auf ihre Kosten kamen. Am Ende profitierten die Gastgeberinnen von der Erfahrung aus den engen Spielen, die sie in dieser Saison schon hatten: Der TV behielt kühlen Kopf, hatte das Quäntchen Glück und den Innenpfosten auf ihrer Seite. Die SG hingegen musste nach großem Kampf mit 22:23 Toren den Kürzeren ziehen. “Ein Unentschieden wäre vielleicht das gerechteste Ergenbis gewesen”, so Coach Alex Hug und führte an: “…,aber uns ging es heute primär um etwas anderes, als nur um Punkte”. Sicherlich hätte sich der TV bei einer Punkteteilung auch nicht “beschweren” können, aber wer am Ende ein Tor mehr erzielt, hat die Punkte auch verdient.

Die SG präsentierte sich im leichtverschneiten Todtnau als Einheit, kämpfte bravourös und meldete sich nach den Nackenschlägen wiedererstarkt zurück. “Das ist auf die ganze Saison bezogen mehr Wert, als einem verlorenen Auswärtspunkt in Todtnau nach zu weinen.”, ordnet Co Trainer Andreas Richter die Leistung ein.

Auffallend war, dass beide Teams, trotz der brisanten Partie und des intensiven Spielverlaufs vor, während und nach dem Spiel, jederzeit sportlich und fair miteinander umgingen. Dies war zum Einen eine sympathische Situation, aber zum Anderen auch notwendig, da die Partie von nur einem Schiedsrichter geleitet wurde, der seine Sache besser nicht machen konnte.

Am kommenden Wochenende treffen die SG Damen in heimischer Halle auf das Tabellenschlusslicht, den TSV March.

Für die SG spielten:
Aline Schneider (Tor), Beate Fürst, Lena Schmider, Melanie Schwilk, Laura Esslinger, Stephanie Krause, Lena Schmälter, Pia Weichenhein, Vanessa Haas, Isabelle Krause, Denise Hoffmann

Die Torschützinnen können leider nicht bekannt gegeben werden, da der Spielbericht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts nicht verfügbar war.

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Bild (Seeger): Entschärfte viele Bälle: Aline Schneider von der SG Schenkenzell/Schiltach


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