In Halbzeit eins starteten die Damen aus Ohlsbach/Elgersweier mit einer offensiven 4:2-Abwehrformation, was die Kinzigtälerinnen erstmals überraschte, dann aber durch gelungene Ballwechsel und Eins-gegen-Eins-Situationen regelmäßig zum direkten Tor oder durch einen herausgeholten 7m-Wurf verwandelt werden konnte. Das eigene Abwehrverhalten war bis dato sehr verhalten, zu inaktiv und auch in der Kommunikation waren die Abstimmungen nicht immer klar. Bis zur Halbzeit behielt die Heimmannschaft fast immer die Führungsposition, zwölfmal waren die beiden Teams exakt gleichauf, zweimal gingen die Kinzigtälerinnen mit einem Tor voran. Zwischenstand hier: 18:17.
In der Halbzeitpause galt es bei der HSG Kinzigtal tief Luft zu holen. An diesem Tag waren nämlich alle Feldspielerinnen aufgrund des stark geschrumpften Kaders dazu gezwungen, 60 Minuten durchzuspielen. Katrin Scherkenbach hat sich noch mit auf die Auswechselbank gesetzt, aus gesundheitlichem Grund sollte sie jedoch nur im Notfall zum Einsatz kommen.
Halbzeit zwei war mit der Ersten kaum zu vergleichen. Die Abwehr war von gesunder Aggressivität, Laufbereitschaft sowie Körpereinsatz geprägt. Wie auch Allensbach in vergangener Woche, setzten nun auch die Ohlsbacherinnen den siebten Feldspieler ein. Doch auch hier sind die Kinzigtälerinnen konstant in ihrer Leistung geblieben, verschoben rechtzeitig und konnten sogar Schrittfehler und Ballverluste provozieren, was im Umkehrschluss zu mehreren schnellen Erfolgen aufs leere Tor führte.
Gegen Ende und mit steigendem Torvorsprung konnten die Damen der HSG samt Trainer und Mitgereisten aufatmen und völlig frei aufspielen. Trotz Manndeckung auf verschiedene Spielerinnen, unterschiedlicher Abwehrformationen und letztendlich fast 20-minütiger Überzahl der Heimmannschaft, waren die Damen der HSG nicht zu stoppen, spielten sich nahezu in einen Rausch und trugen sich gegenseitig durch die letzten Spielminuten. 16 Tore waren an diesem Tag von Vanessa Brand verwandelt worden, welche immer wieder erfolgreich durch die gegnerischen Abwehrreihen durchdringen konnte. Tatsächlich konnten sich am Ende aber alle Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen und gemeinschaftlich diesen Sieg nach Hause fahren. Beim Stand von 25:34 besiegelte die Schlusssirene die gesamte Saison und lässt die Damen schlussendlich auf den siebten Tabellenplatz vorrücken. Mit 15:25 Punkten, sieben Siegen, einem Unentschieden und 12 Niederlagen lassen sie die Saison 22/23 hinter sich. Ein Jahr, aus welchem man viel lernen kann, personell minimiert herausgeht und zwischendurch gezeigt hat, welches Potenzial doch im Team schlummert, sofern dieses abgerufen wird.
Im Namen der ganzen Mannschaft geht auch schon auf diesem Wege ein großes Dankeschön an Trainer Patrick Pfeiffer raus, welcher sich von Anfang an mit viel Mühe und Engagement der Mannschaft zugewandt hat. Ungern lässt die HSG den Trainer weiterziehen, wünscht ihm auf seinen weiteren Wegen jedoch nur das Beste. Auch Co-Trainer Matthias Armbruster erreicht hierüber ein Dankeschön, welcher immer wieder Zeit opferte, und die Mannschaft unterstützte.
Es spielten:
Franziska Weiß (Tor), Romy Scheerer (Tor), Joyce Gebele 2, Katrin Scherkenbach, Vanessa Paul 4, Celine-Marie Haas 2, Charline Maier 6, Pia Weichenhein 4, Vanessa Brand 16/5