400 km, die sich für die SG/SS gelohnt haben – Auswärtssieg in Mannheim

Als bisher einzige Mannschaft in dieser Runde entführte sie bei den Tabellenvierten der HSG Mannheim beide Punkte.
Als sehr wichtiger Sieg auf dem Weg zum Klassenerhalt wird dieser Erfolg vom Trainerteam angesehen, zumal man diese Punkte nicht unbedingt von der Mannschaft einfordern konnte. Ein langer Anfahrtsweg von über zwei Stunden und ein generelles Harzverbot in der Gastgebersporthalle waren Faktoren, die die Mission erschwerten und die weiße Weste der Mannheimerinnen bei den Heimspielen auch ein bisschen verständlich machten. Es ist schwerer sich auf Handball ohne Harz einzustellen als umgekehrt, die Mannheimerinnen haben immerhin 50 % ihrer Spiele zu Hause gegen Gegner, die meist nie ohne Haftmittel spielen. Aber erstaunlicherweise hatten die Schwarzwälderinnen kaum Probleme mit diesem Umstand. Ein griffiger Ball und der Glaube an das eigene Können bescherten nach einer zähen Anfangsphase mit beiderseits vielen vergebenen Chancen – oder glänzend haltenden Torhüterinnen – je nachdem aus welchem Blickwinkel man die Sache betrachtet- bis zur 13. Minute eine 5:3 Führung der Gäste. Celina Pereira, die als vorgezogene Spitze in ihrer Leichtfüßigkeit die Angreiferinnen permanent störte, und die kompromisslose Iris Wöhrle waren für diese ersten 5 Tore verantwortlich. Mannheim konnte in der Folge nur durch zugesprochene Siebenmeter – insgesamt zehn im ganzen Spiel – den Anschluss halten, während die SGSS mehrfach mit einfachen Tempogegenstößen die Führung hätte ausbauen können, wenn… die Pässe genauer oder die gegnerische Torhüterin erfolgloser gewesen wäre…

So gelang den Kurpfälzerinnen in der 24. Minute der Ausgleich zum 8:8. Das Spiel war nun komplett ausgeglichen- mal legte die SGSS vor – durch Iris Wöhrle oder Caroline Gaiser, mal tat dies die HSG Mannheim. Vera Fehrenbacher im Tor der Schwarzwälderinnen konnte sich – nicht nur- in dieser Phase mehrfach durch tolle Paraden auszeichnen und ließ so manche Werferin verzweifeln. Mit 12:12 ging es in die Pause.
Auch die zweite Hälfte verlief spannend weiter. Nach 37 Minuten stand es 15:15, die Mannheimer Tore kamen meist durch zugesprochene 7 m zustande, denen Vera Fehrenbacher und auch die eingewechselte Margit Fritz kaum etwas entgegensetzen konnten. Aber wer nun mit nachlassender Kraft der Tabellenletzten gerechnet hatte, der sah sich getäuscht, denn innerhalb von zwei Minuten lagen sie durch Treffer von der kämpferisch sehr starken Nadja Gaißer, Caroline Gaiser und Celina Pereira wieder drei Tore in Front. Diese Führung hielt nicht lange, denn zahlreiche , sehr einseitige Zweiminuten-Strafen gegen die Gäste bescherten Mannheim in der Folgezeit ständig Überzahlsituationen, aus denen sie auch oft Kapital schlagen konnten, meist in Form von Strafwürfen. Die Schlussphase begann-wie so oft- sehr hektisch zu werden. Bis zur 53. Minute lag dann plötzlich die HSG mit 21:19 vorne. Das Spiel schien zu Ungunsten der Kinzigtälerinnen zu kippen, zumal man plötzlich mit nur noch 4 Abwehrspielerinnen auf dem Platz stand und mit Caroline Gaiser und Iris Wöhrle auch die beiden Haupttorschützinnen auf der Strafbank saßen.

Aber nun begann das Nervenflattern bei den Gastgeberinnen. In zweifacher Unterzahl gelangen der SGSS durch Nadja Gaiser und Nicole Breithaupt zwei Überläufertore, während die Mannheimerinnen ihrerseits einen Siebenmeter vergaben, aber auch mit einem weiteren in Führung gehen konnten. Der gegnerische Trainer ordnete doppelte Manndeckung bei Celina Pereira und Iris Wöhrle an, was für die anderen „viel Platz“ bedeutete, erzielte Denise Vollmer in der 58. Minute den Ausgleich zum 22:22 und im nächsten Angriff setzte Nadja Gaißer sich in der Mitte zum Siegtreffer durch. Die Auszeit des Mannheimer Trainers -20 Sekunden vor Schluss- half dann eher den Gästen sich zu sammeln und taktisch klug noch einen weiteren Torwurf zu verhindern. Für Mannheim bleibt das Fazit, auch Tabellenletzte ernst zu nehmen, denn als solche traten die Damen der SGSS wahrlich nicht auf. Den mitgereisten Fans machte das Trommelverbot in der Halle zu schaffen, aber die netten Mannheimer Eltern hatten ein Einsehen und statteten sie mit „Klatschen“ aus , so wurden es dann nur heißere Stimmen und die Hände wurden verschont– vielen Dank nach Mannheim!!

Jetzt gilt es nach der Fasnets-Spielpause, das nächste Heimspiel in zwei Wochen gegen Nellingen II anzugehen, dem man erwartungsvoll entgegensieht.

Mannschaften:
SGSS: Celina Pereira 5/3, Caroline Gaiser 7, Simone Seiler, Iris Wöhrle 5, Frauke Stroth, Nicole Breithaupt 2, Carina Schmid, Denise Vollmer 1, Lena Schmälter, Nadja Gaißer 3,
Vera Fehrenbacher, Margit Fritz (Tor)
HSG Mannheim: Runkel 7/6, Beckenbach 5, Garrecht 2/2, P. Trummer 1, Schützdeller, Grieser 1, Kammerer 3, Bühler 1, Fackel 2, Adler,
Jacobi, Zilles (Tor)
Schiedsrichter: Reich/ Rothweiler Reutlingen/Metzingen


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