Die Voraussetzungen waren gut! Durch die Niederlage von St. Georgen hatten die Kinzigtäler die Chance mit einem Sieg zu den Gegnern aus Kappelwindeck/Steinbach und St. Georgen aufzuschließen. Doch man wusste von Anfang an, dass man einen optimalen Tag erwischen musste, um dem Top-Titelfavoriten der Liga Paroli bieten zu können. Doch das junge Team aus dem Schwarzwald konnte diesem Druck nicht standhalten und bezog mit 31:16 eine deutliche Niederlage.
Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß. 7:0 hieß es, bevor die Gäste ihren ersten von insgesamt vier Treffern in der ersten Halbzeit erzielen konnten. Die Abwehr, ansonsten das Prunkstück der Kinzigtäler rannte den Gegenspielern nur hinterher, agierte viel zu defensiv und konnte die angreifenden Gegner nie in Schwierigkeiten bringen. Hinzu kam, dass mit Claudio Hauger eine wichtige Stütze im Abwehrzentrum nach 7 Minuten mit einer schweren Verletzung ausgewechselt werden musste. Doch nicht nur in der Abwehr fand die Mannschaft um Kapitän Max Kaufmann keine Bindung zum Spiel, denn im Angriff sah es noch miserabler aus. Keinerlei Struktur, kein Durchsetzungsvermögen und noch weniger Wurfgenauigkeit brachten die Gastgeber immer wieder in Ballbesitz und leiteten die schnellen Gegenangriffe ein. Kurz vor der Pause der nächste Ausfall auf Seiten der Schwarzwälder. Dieses Mal erwischte es Yannik Bessei, einer der wichtigsten Spieler der SG Schenkenzell/Schiltach. Mit einer möglicherweise schweren Knieverletzung musste er vom Feld, was die Trainer wiederum zum Umstellen der Mannschaft zwang. Schließlich ging es mit 15:4 für Kappelwindeck/Steinbach in die Pause. Von diesen 4 Toren waren noch 2 Siebenmeter-Tore, was die undiskutable Angriffsleistung wiederspiegelt.
Die deprimierte Stimmung in der Kabine half jedoch nichts. Man musste nochmals 30 Minuten über sich ergehen lassen. Das Team nahm sich nun vor die Angriffe kontrollierter vorzutragen und so den einen oder anderen Treffer zu erzielen, um die Tordifferenz zu verringern. Doch Wollen und Können lagen auch in der zweiten Hälfte weit auseinander. Lediglich die beiden Torhüter, Nicolaj King und Jürgen Weiß zeigten Normalform. Die Gastgeber legten gleich nach der Pause weiter vor und hatten beim 21:6 erstmals einen 15-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Zu keiner Zeit sah man, dass in diesem Spiel der Erst- auf den Drittplatzierten traf und beide Mannschaften nur zwei Punkte Unterschied trennten. Die Gastgeber machten mit den Kinzigtälern was sie wollten. Ein Debakel der besonderen Art schien sich anzubahnen, denn die SG Schenkenzell/Schiltach lief Gefahr nicht einmal 10 Treffer zu erzielen. Dank der Gastgeber, die Mitte der zweiten Halbzeit drei Gänge zurückschalteten und ihrerseits auch einige technische Fehler produzierten konnte die SG Schenkenzell/Schiltach durch den einzig in Normalform spielenden Marian Thau noch einige Treffer erzielen, so dass man wenigstens über die 10-Tore-Grenze kam. Am Ende wurden die Gäste mit einer 31:16 Klatsche nach Hause geschickt.
Nun gilt es für das Trainerteam die Mannschaft für das kommende Wochenende aufzurichten, denn mit dem ASV Ottenhöfen wartet gleich ein weiterer Titelkandidat auf die Kinzigtäler. Es bleibt abzuwarten, wie die SG Schenkenzell/Schiltach diese Niederlage verkraften und vor allem die beiden verletzten Spieler ersetzen kann.
Es spielten:
SG Kappelwindeck/Steinbach
Sven Gmeinhardt und Stefan Meßmer (beide im Tor), Stefan Schmitt 2, Heiko Groß 5, Johannes Höll 4, Michael Kern 1, Sebastian Fischer 1, Fabiean Braun, Philipp Hochstuhl, Markus Eckerle, Pascal Meny 3, Daniel Kern 5, Dirk Herbert 7/2, Christian Höll 3.
SG Schenkenzell/Schiltach
Jürgen Weiß und Nicolaj King (beide im Tor), Tobias Oberföll 1, Joel Schneider 1, Yannik Bessei, Max Kaufmann 2, Claudio Hauger, Luis Kaufmann 1, Johannes Brand, Daniel Reich, Gerardo Rendina, Marcel Vollmer 3, Marian Thau 8/2, Joachim Kipp (nicht eingesetzt).